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Glotz für Unigebühren

■ SPD und RCDS üben scharfe Kritik

Bonn (dpa) – Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Glotz, besteht weiter auf Studiengebühren. „Die Alternative wäre: Die Ausbildung wird immer schlechter, aber dafür ist sie umsonst“, sagte Glotz der Augsburger Allgemeinen. „Mäßige Beiträge mit einer sozialen Staffelung“ hält er für „absolut realistisch“. Studiengebühren von tausend Mark pro Semester brächten den Hochschulen nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung rund drei Milliarden Mark, sagte Glotz. Dies könne einen Großteil der Finanzlücke von gegenwärtig rund vier Milliarden Mark ausgleichen.

Glotz stieß mit seinen Vorstellungen, die er ähnlich schon vor etwa einem Jahr äußerte, erneut auf heftigen Widerstand seiner Partei. Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Anke Brunn (SPD) hielt ihm entgegen: „Die SPD ist aus sehr guten Gründen für ein freies Studium.“ Studiengebühren lehne die SDP ab.

Der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) kritisierte, als Bildungspolitiker der SPD/FDP-Koalition sei Glotz mitverantwortlich für eine Politik, „die zur Massenuniversität geführt habe. Es sei erstaunlich, wie man Schwierigkeiten, die sich aus der eigenen Arbeit ergäben, wieder denjenigen aufbürde, die schon bisher am meisten unter der Überlast zu leiden hätten.

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