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GlobalisierungDer Entwicklungshelfer als Profiteur

Die staatliche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit macht so viel Umsatz wie nie zuvor. Nichtregierungsorganisationen fürchten Konkurrenz.

Arzt mit afrikanischen Mitarbeitern in Tansania. Bild: dpa

BERLIN taz Im Mai 2009 ist das ein bemerkenswerter Satz: "Wir haben ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter uns", sagte Wolfgang Schmitt, einer von zwei Geschäftsführern der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) am Mittwoch in Berlin. Im Jahresbericht seines Unternehmens meldete er eine Umsatzsteigerung um 16 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Das bundeseigene Unternehmen hat auch im vergangenen Jahr die weitaus größte Zahl der Aufträge vom Entwicklungshilfeministerium erhalten - sie machen 73 Prozent des Umsatzes aus. Allerdings wächst die Zahl von Aufträgen aus anderen Ministerien. "Dort steigen die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit", sagte Schmitt. So beriet die GTZ etwa im Auftrag des Bundesumweltministeriums in Thailand mittelständische Unternehmen in Fragen der Energieeffizienz, für das Auswärtige Amt bildete es Polizisten in Afghanistan aus. Zudem arbeite die GTZ zunehmend für internationale Organisationen wie UN, EU oder für andere Regierungen. Insgesamt war die GTZ im vergangenen Geschäftsjahr in über 130 Ländern aktiv und beschäftigte 13.000 Mitarbeiter, darunter 9.000 aus den jeweiligen Einsatzgebieten.

Dort gerät die GTZ immer wieder mit Entwicklungsorganisationen aneinander. "Zwar gibt es weniger Konflikte als früher, weil die GTZ politischer und weniger technokratisch geworden ist", sagt Rudolf Buntzel vom Evangelischen Entwicklungsdienst. Doch in dem Maße, wie sie die Bedeutung der Zivilgesellschaft vor Ort erkannt habe, trete sie in Konkurrenz zu NGOs. "Die haben uns sehr gute Partner einfach weggekauft", so Buntzel. Diese profitierten zwar vom Geld der GTZ, würden zugleich aber politisch gezähmt. "Sich mit Regierungen anlegen, sei es unsere eigene oder autoritäre woanders", so Buntzel, "das darf die GTZ nicht."

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