: Giftmüll nach Nordböhmen?
Hat die Hamburger Handels- und Transportfirma „MLY-JU“ illegal Giftmüll nach Nordböhmen geschleust ? Nach einem Bericht der tschechischen Zeitung „Mlada fronta dnes“ soll das in Harburg ansässige Unternehmen mindestens 20 Tonnen lösungsmittelhaltige Chemiereste der Dresdner Farbenfirma Perwag ohne amtliche Genehmigung nach Osek geliefert haben. Die Chemikalien wurden in einer Lagerhalle von Mitarbeitern des tschechischen Umweltministeriums sichergestellt und sind inzwischen außer Landes gebracht worden.
Das Hamburger Unternehmen bestritt gestern, Giftmüll in die ehemalige CSFR geliefert zu haben, will aber erst kommende Woche detailliert auf die Vorwürfe eingehen. Nach Angaben der „Mlada fronta dnes“ wurden die Farbreste in rostigen Fässern gelagert, deren Kennzeichnung nicht dem Inhalt entspricht. Auch wurden nach Informationen der Zeitung möglicherweise sogar 70 Tonnen Chemiemüll nach Osek geliefert. Einer der Teilhaber der Genossenschaft, in deren Halle die Fässer entdeckt wurden, ist nach dpa-Angaben der Eigentümer des beschuldigten Hamburger Handelsunternehmens. mac
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen