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Giftgasanlagen für den Irak: Staatsanwaltschaft wurde fündig / Widerruf

Hamburg (ap) - Das Hamburger Unternehmen W.E.T. hat nach einem Bericht des Magazins Stern für rund 20 Millionen Mark Anlagen in den Irak geliefert, in denen die Chemikalien Phosphortrichlorid und Phosphoroxitrichlorid produziert werden können. Diese Chemikalien gelten sowohl als Grundstoff für die Herstellung von Pestiziden wie auch für die Produktion der Nervengase Tabun und Sarin. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, Staatsanwalt Rausch, bestätigte am Mittwoch Angaben des Stern, wonach seine Behörde aufgrund von Anzeigen der Zollbehörden mehrere Firmen, darunter auch die Firma Kolb in Dreieich. (Die taz berichtete). Dabei sei ihr „sehr viel“ Material in die Hände gefallen, das zur Zeit ausgewertet werde. Über den Inhalt der Akten wollte der Sprecher unter Hinweis auf die laufende Sichtung noch nichts sagen. Den Firmen werden Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorgeworfen, das Ausfuhren von militärisch nutzbaren Anlagen von einer regierungsamtlichen Genehmigung abhängig macht. Widerruf Die in der taz am 2.12.87 erhobene Behauptung, die Firma Karl Kolb aus Hessen produziere seit Jahren Giftgas, wird hiermit von der Redaktion widerrufen. Diese Behauptung ist falsch. FORTSETZUNG VON SEITE 1

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