: Giftfirma droht das Aus
■ Galvanikfirma in Nürnberg gilt eventuell als nicht vertrauenswürdig
Nürnberg (dpa) – Der Nürnberger Galvanikfirma, aus der die meisten im bayerischen Giftmüllskandal gefundenen Fässer stammen, droht die Schließung. Das Umweltschutzamt der Stadt Nürnberg erwägt die Schließung nach Abschluß der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, sagte Amtsleiterin Inge Lauterbach gestern. „Prinzipiell ist eine Betriebsuntersagung wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit möglich.“ Das Unternehmen hatte Fässer mit hochgiftigem Blausäuresalz einem Malermeister zur Entsorgung anvertraut, der sie jedoch an nordbayerischen Autobahnparkplätzen abstellte. Von 1992 bis August 1995 hätten die Galvanischen Werkstätten Pieper & Co GmbH lückenlose Entsorgungsnachweise für ihre Zyanidabfälle vorgelegt. „Da war nicht zu vermuten, daß nebenher noch etwas Ungeordnetes passiert“, sagte Lauterbach. Die Firma hatte den Malermeister nach eigenen Angaben beauftragt, den Giftmüll für 15.000 Mark zu entsorgen.
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