: Gift in Haus und Büro
■ Lübeck: ein Jahr Umweltambulanz
Bei Dreiviertel aller Patienten ist die Ursche oder Mitursache der Erkrankung offenbar auf hohe Giftkonzentrationen im Büro oder in der Wohnung zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt die erste Umweltambulanz Deutschlands in Lübeck, die jetzt ein Jahr besteht. Die mobile Umweltambulanz wurde im Oktober 1992 vom Verein zur Förderung der Umweltmedizin gegründet; Träger sind schleswig-holsteinische Kassenärzte.
Die Umweltambulanz sei eingerichtet worden, nachdem in den Praxen immer mehr Patienten untersucht und behandelt werden mußten, die offensichtlich unter chemischen Belastungen litten, so Klaus-Peter Böge vom Verein. Der Diplomingenieur ist mit einem Meßwagen immer dann unterwegs, wenn Mediziner nach bisheriger Diagnose und Therapie vermuten, daß Umweltgifte als Verursacher der Beschwerde eine Rolle spielen. „Wir werden leider in Dreiviertel der untersuchten Wohnungen fündig.“ Als „wahre Übeltäter“ ließen sich beispielsweise Formaldehyd aus Spanplatten, Holzschutzmittel aus Balken, Lösungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel sowie Pilze und Milben ausmachen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
