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Gift für Hoheneggelsen

■ Sondermülldeponie wird erweitert

Hannover (taz) – Noch weitere zwanzig Jahre darf auf der niedersächsischen Sondermüllkippe Hoheneggelsen Gift in offenen Gruben deponiert werden. Auf Antrag der niedersächsischen Umweltministerin hat die Bezirksregierung Hannover gestern die Erweiterung der umstrittenen Deponie um zwei riesige Gruben für insgesamt 300.000 Kubikmeter Giftmüll genehmigt.

Die Deponieerweiterung, mit der ein zehn Jahre alter Planfeststellungsbeschluß nur abgeändert wird, widerspricht nach Auffassung der BI Umweltschutz Hoheneggelsen der gültigen technischen Anleitung Abfall. Diese schreibe für obertägige Giftmülldeponien kleine Gruben vor, die möglichst schnell gefüllt werden, sagte BI- Sprecher Michael Lorke gestern. In Hoheneggelsen sollen jedoch zwei riesige Löcher für zwanzig Jahre offenstehen. Griefahn habe aus wirtschaftlichen Gründen selbst auf eine Überdachung der Deponie verzichtet, die die Umgebung vor Verwehungen und das Grundwasser vor durchsickerndem Regenwasser schützen würde.

Die Giftmülldeponie Hoheneggelsen hatte das Land Niedersachsen im Jahre 1987 für den horrenden Preis von 110 Millionen Mark von einem privaten Betreiber erworben. Der kreditfinanzierte Kauf sollte aus den Einlagerungsgebühren bezahlt werden. Bei kleineren Gruben auf dem Deponiegelände, die sich dann auch überdachen ließen, oder bei einer kürzeren Einlagerungszeit kämen auf das Land weitere ehebliche Kosten zu. Jürgen Voges

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