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Gies steht zu Braun

Magdeburg. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Gerd Gies (CDU) hat sich hinter seinen umstrittenen Innenminister Wolfgang Braun (CDU) gestellt. „Grundlose Vorwürfe der Opposition sind kein Entlassungsgrund“, sagt Gies in einem Interview der 'Bild‘-Zeitung in Magdeburg.

Die polizeilichen Fehler beim Kanzlerbesuch in Halle — Helmut Kohl war mit Eiern und Tomaten beworfen worden — seien „ärgerlich, blamabel“, und das falle in den Bereich des Innenministeriums. „Ich muß erst den Sicherheitsbericht abwarten, bis ich Konsequenzen ziehe“, sagte der Ministerpräsident. Zu den Vorwürfen, im Innenministerium seien zahlreiche ehemalige Stasi-Mitarbeiter beschäftigt, bemerkte Gies, jeder einzelne müsse gehört werden, und das brauche Zeit. Auf Verdacht feuern wäre nicht rechtsstaatlich. Die Personalkommission arbeite auf Hochtouren. Etwa zehn Prozent der Überprüften habe für die Staatssicherheit gearbeitet.

Auf die Frage, warum der Innenminister nicht aus dem Westen komme, entgegnete Gies, das dies „ein sensibler Bereich“ sei. „Dann hätte es geheißen: Er macht die Fehler, weil er aus dem Westen kommt und sich nicht auskennt.“ dpa

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