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Gewußt wie

Millionenbetrug mit Aktien von Scheinfirmen  ■ MIT DEM GROSSEN COUP AUF DU UND DU

Genf/Paris (afp) - Ein internationaler Betrügerring, der an einem schwunghaften Handel mit Aktien von Scheinfirmen zwischen 80 und 150 Millionen Dollar verdient haben soll, ist in der Schweiz und in Frankreich aufgeflogen. Die Opfer dieses Schwindels sind Investoren in mehreren Ländern und die laufenden Ermittlungen erstrecken sich auf Frankreich, Spanien, Griechenland, die Bundesrepublik, Liechtenstein, die Niederlande, Schweden und Luxemburg.

Im Mittelpunkt der Affäre stehen mehrere Finanzgesellschaften mit Sitz in Genf, Lugano und im französischen Nyon. Der britische Geschäftsführer dieser drei Firmen sowie die Leiterin der Filiale in Nyon sind am vergangenen Mittwoch verhaftet und wegen gewerbsmäßigen Betrugs und unredlicher Geschäftsführung unter Anklage gestellt worden.

Die Betrüger warben bei Anlegern für Aktien von Firmen, die auf dem außerbörslichen amerikanischen Markt (over-the -counter) gehandelt wurden. Meistens handelte es sich um Papiere von Scheinfirmen und Gesellschaften, die mit der amerikanischen Börsenaufsicht „Securities and Exchange Commission“ (SEC) in Konflikt geraten waren oder aber um tatsächlich existierende Aktien, deren Kurs künstlich in die Höhe getrieben worden war. Kundenwerber für diese Effekten mit Wohnsitz in Paris, Athen und Marbella, reisten durch alle Länder. Die Anleger erhielten verschiedene Finanz -Publikationen, in denen absolut unbekannte Wertpapiere als überdurchschnittlich gewinnträchtig angepriesen wurden. Von der Aussicht auf rasche Gewinne angelockt, erwarben zahlreiche Kunden Papiere, die sich bald als unverkäuflich erwiesen.

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