: Gewürge um polnische Westgrenze zu Ende
Die Koalitionsfraktionen haben sich mit der SPD über den Wortlaut einer Entschließung zur Anerkennung der polnischen Westgrenze verständigt, die am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden soll. Aus dem endgültigen Entwurf geht hervor, daß gegenüber dem ursprünglichen Text einige Veränderungen bei den Aussagen zur Vertreibung und zur deutschen Schuld an Polen vorgenommen wurden. Darauf hatte die SPD gedrängt. Hieß es in dem ursprünglichen Text, der auch von der DDR-Volkskammer verabschiedet werden soll, wörtlich: “ - in dem Bewußtsein, daß dem polnischen Volk durch die nationalsozialistischen Gewaltherrscher schreckliches Leid zugefügt worden ist“, lautet nun der entsprechende Passus: “ - im Bewußtsein, daß dem polnischen Volk durch Verbrechen, die von Deutschen und im deutschen Namen begangen worden sind, schreckliches Leid zugefügt worden ist“. Der Abschnitt zur Vertreibung, der ursprünglich lautete, “ - in dem Bewußtsein, daß die Vertreibung von Millionen von Deutschen aus ihrer angestammten Heimat ein großes Unrecht war“, wurde geändert in: “ - in dem Bewußtsein, daß Millionen von Deutschen, die aus ihrer angestammten Heimat vertrieben wurden, großes Unrecht geschehen ist.“ Dokumentation Seite 10
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