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Gewissensfragen: Was tun gegen gute Vorsätze?

Foto: Vorsätzlichesraucherfoto: dpa

Gerade in diesen Tagen bedrückt die Last der guten Vorsätze das Gewissen und vergällt die Freude am frisch geschlüpften Jahr. Was im alkoholbefeuerten Überschwang der Silvesternacht als amüsante Idee („Weniger saufen!“) durch den Schädel pfiff, taugt im bleiernen Alltag kaum als Richtschnur praktischen Handelns. Doch sind die Schwüre getan, die halbvolle Kippenschachtel ist längst dem Kaminfeuer überantwortet und der Laufschuh geschnürt. Mancher sucht nun erst recht Trost im Alkohol, um dem Alb der Abstinenz wenigstens für ein paar unbeschwerte Stunden zu entfliehen. Andere erwerben teure Mitgliedschaften in Fitnesscentern, um nach einmaliger Ablasszahlung keinen Fuß mehr ins Schinderhaus zu setzen. Gesundheitsexperten aber warnen, gute Vorsätze mit solch einfachen Hausmitteln zu bekämpfen, und raten zu einer Hypnosetherapie beim Fachmann. Bereits nach wenigen Kneipensitzungen in der Obhut eines hedonismusbegabten Schamanen erlischt das Craving, jenes unselige Verlangen, als produktives Mitglied der Gesellschaft zu gelten.

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