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Gewerkschaftswahlen im Gaza–Streifen

■ Trotz Verbots der israelischen Besatzungsbehörden wählten Arbeiter und Angestellte im öffentlichen Dienst neue Führung

Aus Tel Aviv Amos Wollin

Ungeachtet eines Verbots der israelischen Besatzungsbehörden und Repressionen, die bis zur Verhaftung von Gewerkschaftern reichten, haben die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes im Gaza– Streifen am vergangenen Samstag ihre Gewerkschaftsführung gewählt. Seit der Eroberung des Gaza– Streifens vor zwanzig Jahren durch die israelischen Truppen waren gewerkschaftliche Aktivitäten dort nicht erlaubt. Kürzlich haben jedoch sechs Gewerkschaften beschlossen, sich zu reorganisieren und zunächst eine neue Führung zu wählen. „Gewerkschaften wie auch palästinensische Universitäten und die Presse werden als Instrumente für politische Aktivierung von Institutionen genutzt, die mit der PLO zusammenarbeiten“, lautet der Vorwurf der Besatzungsbehörden. Die Gewerkschafter im Gaza– Streifen sehen das Hauptziel der Behörden dagegen in der Verhinderung von Gewerkschaftsaktivitäten, damit die Palästinenser passive, billige Arbeitskräfte für Israels Unternehmer bleiben. Über hunderttausend Palästinenser aus den besetzten Gebieten arbeiten als Tagelöhner in Israel. Ihre Bezahlung liegt zwischen 30 und 50 Prozent unter dem Lohn, den israelische Arbeitskräfte normalerweise unter gleichen Bedingungen erhalten.

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