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Gewerkschaftler in Psychiatrie

PEKING ap/afp ■ In China fordern die Arbeiter einer Seidenfabrik in der östlichen Provinz Jiangsu die Freilassung ihres Gewerkschaftsführers aus der Psychiatrie, wie die New Yorker Organisation China Labor Watch gestern erklärte. Der 42-jährige Cao Maobing war am Freitag in eine psychiatrische Anstalt zwangseingeliefert worden. Dort werden ihm nach Auskunft seiner Frau Medikamente verabreicht, über deren Wirkung keine Auskunft gegeben werde. Cao wollte 300 Arbeiter der Seidenfabrik in einer unabhängigen Gewerkschaft organisieren. Der Manager der einst florierenden Fabrik war vor drei Monaten wegen Korruptionsverdacht verhaftet worden. Die Hälfte der 2.000 Fabrikarbeiter wurde bereits entlassen, Lohnzahlungen blieben aus. Die neue Gewerkschaft wollte die Korruption in der Fabrik untersuchen. Chinas Regierung erlaubt lediglich Gewerkschaften unter Führung der Kommunistischen Partei. In den letzten Monaten soll die Einweisung Oppositioneller in psychiatrische Anstalten wieder zugenommen haben.

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