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Gewalt ist kein Job

■ betr.: „Ein Blow-job zahlt sich für Bremer Polizisten aus“, taz vom 5. 8. 98

Diverse Male habe ich mich über bestimmte Überschriften geärgert, heute hat es mir gereicht. Wer immer für diese Überschrift verantwortlich ist, möge bitte darüber nachdenken, was ein „Blow- job“ mit erzwungenem Oralverkehr zu tun hat. Das ist meines Erachtens eine Vergewaltigung. Der dazugehörige Artikel beschreibt den „Sachverhalt“ durchaus angemessen. Der einzige Mangel ist, daß keine Zeile geschrieben wird, was mit der Frau passiert ist, ob sie Schmerzensgeld erhalten hat usw.

[...] Ich erwarte, daß Gewalthandlungen, die durch ein ungleiches Machtverhältnis (Polizist/ festgenommene Frau; Erwachsene/Kinder) begünstigt werden, auch als solche benannt werden und nicht, weil irgendwo in dem Geschehen Genitalien auftauchen, von Sex geschrieben wird. Es ist Gewalt. Mit entsprechenden Folgen für die Opfer. Daniela Hansen, Hamburg

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