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Gewalt in Ruanda-Lagern

■ Hutus töten Zeugen von Massakern / Neues Hilfsprogramm der Weltbank

Kigali/Washington (AFP) – Hutu-Milizen haben in den Flüchtlingslagern im Südwesten Ruandas nach Angaben der UN-Mission in Ruanda (Unamir) mehrfach Hutus getötet, die Zeugen von Massakern an den Tutsi gewesen seien. Das erklärte der Militärsprecher der Unamir, Stephane Grenier, gestern in Kigali. Ferner würden oft Eltern von Ruandern getötet, die die Lager verlassen hätten, um in ihre Heimat zurückzukehren. In den vergangenen Wochen habe die Unamir einen Anstieg der Gewalttaten festgestellt. Menschen würden mit Macheten getötet oder verprügelt. Es gebe auch vermehrt Granatenanschläge.

Weiterhin habe die Unamir festgestellt, daß in dem Gebiet der früheren UN-Schutzzone große Mengen Waffen und Munition vorhanden seien. Die meisten Gewalttaten würden von organisierten Banden verübt, die entweder Mitglieder der früheren Regierungstruppen oder der Hutu-Milizen seien.

Die Weltbank will nach Angaben der Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung ein Programm zur Wiederbelebung der Landwirtschaft in Ruanda finanzieren. Wie die Beratungsgruppe in Washington mitteilte, soll den ruandischen Bauern mit Hilfe des Programms Saatgut zur Verfügung gestellt werden. Die Bauern sollten noch vor der Saatsaison Samen für Bohnen, Mais, Süßkartoffeln, Hirse, Wegerich und Kassave erhalten.

An dem Programm beteiligten sich die USA, die Schweiz, Großbritannien, Kanada und Australien. Während des Krieges in Ruanda wurden 60 Prozent der Getreide- und Gemüseernte zerstört. Auch 35 Prozent des Wegerichs und der Knollenfrüchte wurden vernichtet.

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