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■ Gesunde FüßeNeue Strukturen bei Boulevardzeitungen

Berlin/Hamburg (dpa/taz) – Die im Hamburger Verlag Gruner + Jahr (G + J) erscheinenden Boulevardzeitungen Hamburger Morgenpost und Berliner Kurier bekommen in Berlin eine gemeinsame Redaktion für den überregionalen Teil. Das gab der Verlag am Freitag abend in Hamburg bekannt. Diese soll nicht nur die beiden hauseigenen Blätter beliefern, sondern auch anderen Zeitungen offenstehen. Der Kölner Express aus dem Verlag DuMont Schauburg, der zunächst als Teilhaber mit ins Boot sollte, ist der erste Kunde.

„In Berlin wird eine Redaktionsgemeinschaft gegründet“, erklärt G + J-Sprecher Peter Caspar Hamel die neue Struktur, „die ab dem 1. Juli den Zeitungen im Bereich Service zuarbeiten soll.“ Sukzessive würden dann die Ressorts Vermischtes sowie Bundes- und internationale Politik folgen. Hamel stellte aber auch klar, daß weiterhin die Chefredaktionen in Hamburg und Berlin entscheiden werden, welche Themen von der Gesamtredaktion übernommen und wie sie den Lesern präsentiert werden.

In der Berliner Gesamtredaktion sollen um die 15 Redakteure beschäftigt werden, die von Mopo und Kurier übernommen werden sollen. „Die Redaktion in Hamburg hat dagegen zur Zeit etwa 70 Mitarbeiter im journalistischen Bereich und behält rund 60 davon“, rechnet Hamel vor, „schon daran kann man erkennen, daß wir die regionalen Profile erhalten wollen.“ Nach Aussage des Betriebsrates sind von der Umstrukturierung in Hamburg 13 und in Berlin 17 Stellen betroffen.

Vor allem die Mopo soll „auf wirtschaftlich gesunde Füße gestellt werden“, so Hamel. Deren verkaufte Auflage sank in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 175.000 Anfang 1995 auf zuletzt 135.000 im ersten Quartal 1999. Auch der zweifache Wechsel der Chefredaktion 1996 und 1998 konnten den Abwärtstrend nicht stoppen. G + J schwankte lange, ob das ehemals als sozialdemokratische Alternative zu den Springer-Boulevardzeitungen gegründete Blatt eingestellt werden solle. else

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