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Gespräche in Liberia

■ Ghana vermittelt zwischen Regierung und Johnson-Miliz. Die Cholera geht um

Monrovia (AP/AFP/taz) – Nachdem liberianische Regierungstruppen seit Tagen erfolglos den Milizenführer Roosevelt Johnson belagern, der sich mit 20.000 Zivilisten des Krahn-Volkes in der Barclay-Kaserne in der Hauptstadt Monrovia verschanzt hat, gibt es jetzt ausländische Vermittlungsversuche. An den Verhandlungen sind außer den Anhängern Johnsons Vertreter westafrikanischer Staaten und der Vereinten Nationen sowie US-Botschafter William Milan beteiligt. Es soll ein Waffenstillstand erreicht werden, der es dem von Liberias Regierung wegen Mordes gesuchten Johnson ermöglicht, unter dem Schutz der westafrikanischen Friedenstruppe Ecomog die Barclay-Kaserne unbehelligt zu verlassen. Einem Friedensvorschlag ghanaischer Vermittler zufolge, den die liberianische Regierung bereits angenommen hat, sollen alle „irregulären bewaffneten Gruppen“ Monrovia verlassen. Im Gegenzug sollen die Regierungsstreitkräfte von Angriffen auf die Barclay-Kaserne absehen. Eine neue Gesprächsrunde über diesen Vorschlag sollte gestern abend auf dem Gelände der US-amerikanischen Botschaft stattfinden, nachdem am Vorabend ein erstes Treffen aufgrund des Widerstands von Johnson ergebnislos verlief.

Die andauernde Belagerung der Barclay-Kaserne, die von den in Monrovia stationierten Ecomog- Einheiten bislang nicht beendet worden ist, führt zu immer neuen Kampfhandlungen. So verlassen des öfteren Johnson-treue Kämpfer die Kaserne auf der Suche nach Lebensmitteln und greifen Lastwagen an. Unter den rund 20.000 Zivilisten in der Barclay-Kaserne grassiert die Cholera, da es kein sauberes Trinkwasser gibt. Täglich steben daran etwa 20 Menschen.

Unterdessen appellierte das Europaparlament an die EU und die UNO, Programme für die liberianischen Kindersoldaten aufzulegen, die maßgeblich an den Plünderungen der jüngsten Tage beteiligt sind. Diese benötigten dringend psychiatrische Betreuung.

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