Gespräch mit Hedwig Richter: Streit ums deutsche Kaiserreich

Ein Gespräch mit Hedwig Richter über eine öffentliche Kontroverse: Das deutsche Kaiserreich und sein demokratisches Brodeln des Militarismus.

Hedwig Richter und ihr Buch "Aufbruch in die Moderne"

Demokratische Präsenz im deutschen Kaiserreich: ein Tabu? Foto: Florian Hammerl

Die Jahre des deutschen Kaiserreichs waren politisch autoritär geprägt – doch zugleich gab es Aufbruch und Massenmobilisierungen der Arbeiter*innen- sowie Frauenbewegung.

Wie passt das zusammen? Wie konnte ein Deutschland, das erst seit 1871 als geeintes Land existierte, militaristisch und autoritär strukturiert, dennoch in dieser Zeit Arbeiter*innen-, Frauen- und Schwulenbewegung hervorbringen? Wie und wodurch kam es, dass damals viele moderne Emanzipationsaufbrüche nicht nur in den deutschen Metropolen engagiert ausgetragen werden konnten?

Hedwig Richter, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München, hat mit ihrem Buch „Aufbruch in die Moderne“ (Suhrkamp Verlag) ein für die Geschichtswissenschaft so hochaktuelles wie auch darüber hinaus intensiv diskutiertes Buch verfasst. Darin untersucht die Historikerin eine These, die vielen ihrer Kolleg*innen nicht passt: Dass im autoritären deutschen Kaiserreich von 1871 bis 1918 mehr demokratischer Aufbruch war als bislang angenommen. Mit Jan Feddersen spricht Richter über die von ihr angestoßene Kontroverse.

Moderation: Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben und Kurator der taz Talks sowie des taz Lab.

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