: Gespannte Ruhe
■ Kämpfe im Südlibanon und Nordisrael eingestellt/ UN-Generalsekretär Ghali schickt Emissäre
Beirut (ap/taz) — Unmittelbar vor dem Beginn der vierten bilateralen Nahost-Gesprächsrunde in Washington hat sich gestern eine gewisse Entspannung im umkämpften Südlibanon abgezeichnet: Dort sollen die Milizen der Hizbollah eine Einstellung ihrer Raketenangriffe auf Nordisrael und die israelischen Besatzungstruppen im Südlibanon zugesagt haben, einen Tag nachdem sich die israelischen Bodentruppen in die besetzte Zone des Südlibanon zurückgezogen haben. Nach Angaben der libanesischen Polizei haben Teile der Milizen gestern nachmittag begonnen, in Richtung Norden abzurücken. Gestern wurden keine neuen Raketenangriffe auf Nordisrael mehr gemeldet.
Ein Teil der rund 10.000 Libanesen, die in der vergangenen Woche wegen der permanenten israelischen Luftangriffe aus den Orten nördlich der israelisch besetzten Zone im Südlibanon geflüchtet sind, machte sich inzwischen auf den Rückweg in ihre Dörfer. UN- Generalsekretär Butros Ghali hat am Wochenende zwei seiner engsten Mitarbeiter, Marrack Goulding und Kofi Annan, nach Libanon und Syrien geschickt, um Verhandlungen über eine Entspannung der Lage zu führen.
Die israelische Regierung hatte sich während der bisherigen Nahost-Verhandlungen nicht bereit gezeigt, über einen Abzug aus dem besetzten Südlibanon zu verhandeln.
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