Gesellschaft: „Nur weil wir schwarz sind“
Rassismus gibt es viel zu oft auf der Welt. Deshalb wollten wir wissen, ob auch an unserer Schule rassistische Dinge passieren und was man dagegen tun kann. Wir haben nachgefragt.
Von Artur, Max und zwei weiteren Schüler:innen
Zuerst haben wir uns mit drei Schülerinnen von unserer Schule getroffen und sie interviewt. Weil wir sie schützen wollen, nennen wir ihre Namen nicht.
Wurdet ihr schon mal diskriminiert in der Schule?
Person 1: Ja, weil wir schwarz sind.
Person 2: Oft sogar.
Person 3: Es gibt viele Rassisten auf dieser Welt.
Wollt ihr erzählen, was genau passiert ist?
Person 1: Also, bei mir war es schon oft so, dass die Jungs Affe zu mir sagen. Oder zum Beispiel, dass die das Licht ausmachen, wenn wir einen Film gucken. Und dann sagt plötzlich einer: Oh mein Gott, wo ist sie denn?
Findet ihr es lustig, wenn ihr drei gegenseitig so etwas zu euch sagt?
Person 1: Ja, ich finde es lustig untereinander.
Person 2: Aber das dürfen nur Schwarze sagen.
Gibt es andere Personen, zum Beispiel eure Freundinnen oder Freunde, bei denen ihr es lustig findet?
Person 1: Ja, bei schwarzen Freunden. Aber bei weißen Freunden finde ich es nicht lustig, nö.
Ist euch in der Schule schon mal so etwas passiert?
Person 3: Ja, das ist schon länger her, da hat jemand zu mir das N-Wort gesagt.
Person 2: Ja, ich bin auch als N-Wort bezeichnet worden. Schon drei Mal. Von zwei Jungs. Oder die sagen Black Monkey zu mir und diskriminieren meine Lippen, weil die anders aussehen. Sie sagen dann, dass ich sie gespritzt habe. Oder sie sagen Sucuk-Lippen. Über meine Nase sagen sie auch Sachen. Gestern hat ein Junge neben mir gesagt, dass zwei Filzstifte in meine Nasenlöcher passen, weil sie so groß sind.
Traurig. Findet ihr das schlimm?
Person 1: Ja, sehr.
Person 2: Ich finde das sehr schlimm.
Sprecht ihr mit Lehrerinnen oder Lehrern darüber, wenn sowas passiert?
Person 2: Ja. Frau Kurrle war früher unsere Klassenlehrerin und mit ihr konnte man immer darüber reden, wenn man diskriminiert oder beleidigt wurde. Auch wenn man irgendwas anderes hat oder Leute was gegen einen sagen, weil man irgendwas nicht kann, dann kann man mit ihr gut reden.
Zum Schluss haben wir noch eine wichtige Botschaft von den Schülerinnen und Schülern, die wir zuerst interviewt haben. Sie sagen: No racism an dieser Schule, please!
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