: Geschichte eines Jasagers
Jede Menge Scheidungsfälle in der Werkstatt der Kulturen. Um die Ehe der Kulturen zu kitten
Ein weit ausladender west-östlicher Diwan: Die unterschiedlichsten Kulturtraditionen und Ausdrucksformen sitzen gesellig zusammen bei Woestijn ’93 (Wüste ’93), seit über zehn Jahren eine Größe in der belgischen Theaterszene. Prominenter Ort auch für im Exil lebende Theatermacher, und beim Stück „De Kop van de Mameluk Djaber“ hat sich der irakische Regisseur Hazim Kamaledin einen Text des syrischen Schriftstellers Saad Allah Wanus vorgenommen. Erzählt wird die Geschichte eines mächtigen Kalifen, der in Sachen Ehefreudigkeit Heinrich VIII. locker toppt. Bis er nach vierzig Mal Jasagen (samt anschließender Scheidung) einer listigen Prinzessin verfällt. Das daran anknüpfende Intrigenspiel nimmt den Tonfall der arabischen Erzählkunst auf, verbunden mit den Schauwerten des modernen Theaters und Elementen des japanischen Ausdruckstanz Butoh.
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