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Geschäftsführer:innen-Analyse Schon immer ein soziales Medium

Raus aus der Blase: Um neue Le­se­r:in­nen zu begeistern, müssen wir neue Kontakte knüpfen. Dies gelingt uns über Social Media.

Infografik: Infotext Berlin / Lin Nowicki

Von ALINE LÜLLMANN

taz Info, 08.08.22 | Aktuell haben wir 82.239 aktive und vollbezahlte Verträge mit Le­se­r:in­nen der taz, das ist mehr als die taz jemals hatte. Wir haben 34.277 regelmäßige Un­ter­stüt­ze­r:in­nen bei taz zahl ich, 19.315 Abon­nen­t:in­nen der täglichen Printzeitung, 10.957 Abon­nen­t:in­nen der taz am Wochenende, 10.003 Abon­nen­t:in­nen der taz digital, 4.051 taz digital und Print Wochenende und 3.636 Zu­bu­cher:in­nen der digitalen Ausgabe zum Print­abo.

Findige Le­se­r:in­nen der Bullanalyse und Ken­ne­r:in­nen der Medienwelt wissen aber, dass zwar jeder Kontakt von der Bedeutung gleich wichtig sein mag, aber nicht wirtschaftlich gleich relevant.

So bringt ein tägliches Printabo letztlich nicht nur mehr Umsatz, sondern auch mehr Ertrag als zum Beispiel ein freiwilliger Beitrag für taz zahl ich oder ein digitales Abo. Dieser höhere Wert schwindet allerdings durch Steigen der Druck- und Vertriebskosten, sodass die Erträge der gedruckten Ausgabe je Exemplar weniger werden.

Inhalte außerhalb unserer Bubble

Wenn der Ertrag eines einzelnen Abonnements abnimmt, brauchen wir mehr Abonnements oder niedrigere Kosten. Wir erreichen zwar, wie eingangs erwähnt, mehr Personen, aber mit günstigeren Produkten. Um ausreichende Erträge zu erzielen, müssen wir deshalb noch mehr Leser:innen erreichen.

Um neue Le­se­r:in­nen zu begeistern, müssen wir neue Kontakte knüpfen, müssen unsere Inhalte außerhalb unserer Bubble verteilen, müssen jüngere Le­se­r:in­nen finden, um sie irgendwann auch zu zahlenden Leser:innen zu machen. Dafür bieten sich besonders die sozialen Netzwerke an.

So kämpfen wir wie andere Medienhäuser um die Aufmerksamkeit der jüngeren Zielgruppe und schneiden dabei gut ab. Wir waren schon immer eine Zeitung, deren Schlagkraft weit über die Größe des Hauses hinausreicht.

taz bei Social Media

Sind Sie bei einer oder mehreren Plattformen der sozialen Medien? Folgen Sie uns z.B. bei Twitter, Facebook oder Instagram.

Wir haben verschiedene Accounts bei Twitter, wie @tazgezwitscher mit 691.458 Followern, den Schlagzeilenbot mit 69.855 Followern und Kanälen zur Antifa und Klimawandel, 311.690 Freunde auf Facebook, 192.000 Follower auf dem Hauptkanal bei Instagram und 51.000 beim Kanal des klimahubs. Auch auf Telegram haben wir Gruppen und sind auf LinkedIn und Mastodon.

Über 1,3 Millionen Kontakte

Wenn wir die Hauptkanäle zusammenzählen, haben wir in den sozialen Netzwerken also schon über 1,3 Millionen Kontakte. Ein guter Weg, um sie von da zur taz zu locken.

71 Prozent der Be­su­che­r:in­nen unserer Webseite kommen direkt zur taz, indem sie taz.de in den Browser eingeben. Das ist erfreulicherweise ein großer Anteil. Personen, die von anderen Seiten zu uns kommen, tun dies über andere Websites (50 Prozent), Suchmaschinen (34 Prozent) oder Social Media (13 Prozent).

Es ist für die taz wichtig, die Kanäle zu bespielen, weil wir die Inhalte der taz verbreiten wollen, aber auch, weil wir neue Le­se­r:in­nen brauchen.

News Fatigue gerade bei der jüngeren Zielgruppe

Das Mediennutzungsverhalten der Generationen unterscheidet sich selbstredend. Die klassischen Zeitungsformate der gedruckten Ausgabe und des ePapers sind für die jüngeren Le­se­r:in­nen nicht so attraktiv. Jüngere Nut­ze­r:in­nen geben immer häufiger an, traditionelle Medien zu meiden, da es ihnen schwerfällt den Inhalten zu folgen und diese zu verstehen oder die Inhalte einen negativen Effekt auf ihre Stimmung haben (Reuters Institute „Digital News Report 2022“).

Diese Gruppe ist mit Nachrichten in den sozialen Medien aufgewachsen und kann mit den „klassischeren“ Nutzungsformen nicht so viel anfangen. Für uns ist es aber spielentscheidend, dass wir sie trotzdem mit der taz bekannt machen und sie an uns binden.

Wir können nichts daran ändern, dass sich die Lage verändert. Wir können sie nur gemeinsam angehen, denn unsere Strategie ist seit jeher Gemeinschaft. Und unsere Gemeinschaft wächst!

Aline Lüllmann führt zusammen mit Andreas Marggraf die Geschäfte der taz. Sie folgen auf Andreas Bull, der an dieser Stelle viele Jahre die Bull-Analyse schrieb.