Geschäfte für morgen: Fairer Handel
■ „Bremer Weltladen“zieht ins Viertel
Hektische Betriebsamkeit herrschte in den letzten Tagen auf knapp 80 Quadratmetern am Ostertorsteinweg 90: überall stehen Kartons voller Waren, im Schaufenster herrscht Durcheinander, vom Ladenschild noch keine Spur...
Anspannung ist spürbar – aber auch Vorfreude. Fast ein Jahr dauerten die Vorbereitungen zur Eröffnung des neuen Bremer Weltladens am Samstag (heute). Konzeptionell verändert, personell verstärkt und in neuen Räumlichkeiten wagt die Ladencrew des Eine-Welt-Ladens „Tupac Amaru“einen Neuanfang an einem kundenfreundlichen Platz. „Endlich geht es los“, strahlt Susanne Mewes, eine von zwei Geschäftsführerinnen der eigens gegründeten GmbH. Angeboten wird eine Palette von nahezu 1.000 Artikeln. Vom obligatorischen (Nica-) Kaffee über (kunst-) handwerkliche Produkte. Natürlich alles aus „Fairem Handel“, d.h. ohne ausbeuterischen Zwischenhandel, dafür mit weitreichenden Sozial- und Umweltstandards. Darüber hinaus bietet der Laden reichlich entwickungspolitische Sachbücher und Belletristik aus der „Dritten Welt“. Mit dem neuen Weltladen wird einer Diskussion innerhalb der Soli-Bewegung Rechung getragen: sensibilisierten VerbraucherInnen soll mit dem Konzept professionell geführter Weltläden eine weitere Möglichkeit gegeben werden, entsprechend ihrem Bewußtsein einzukaufen. Und das, so Susanne Mewes, „ohne größeren Aufwand seitens der KundInnen.“Im Vergleich zum alten Eine-Welt-Laden wird im neuen neben der Informationsarbeit sehr viel Gewicht auf den Verkauf von fair gehandelten Waren gelegt. Ein „ansprechendes Ladenambiente“und an den Normalhandel angepaßte Öffungszeiten geben die neue Richtung vor. Neu ist auch, daß einige MitarbeiterInnen für ihre Arbeit bezahlt werden. „Wir wollen mit dem Laden über eine Nischenexistenz hinauskommen. Das fordern nicht zuletzt unsere HandelspartnerInnen in Übersee. Und dazu bedarf es bezahlter Kräfte“, erklärt Susanne Mewes. Ihren Optimismus für das Bremer Projekt schöpft sie aus den erfolgreichen Beipielen anderer Städte.
Ob und wie es gelingt, daß der Laden „ein Stück Welt von morgen“wird, davon kann sich ab heute zehn Uhr jede(r) selbst überzeugen. Marco Klemmt.
Eröffnung mit „Buntem Programm“von 10.30 Uhr bis 14 Uhr im O-Weg 90
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