: Geschäft Golfplatz
■ 5.000 Mark Einlage für Mitglieder
Der Achimer Golfplatz „Steller Berg“ scheint schon betriebsfertig zu sein, wenn man der Werbebroschüre des zugehörigen Vereins Glauben schenkt: „Etwa 5 Autominuten vom Zentrum Achims entfernt liegt die großzügige Anlage des Achimer Golfclubs in einem landschaftlich reizvollem Gebiet. Hier gelingt die heute angestrebte Verbindung von sportlichem Vergnügen und Naturerlebnis.“
Diese angestrebte Verbindung soll sich für die Betreiber der Anlage vor allem finanziell auszahlen. Geschäftsführer der „Golfplatz Wittkoppenberg GmbH & Co.“ sind der Bremer Grundstückskaufmann Eberhard Bruss und Klaus Eschenhagen, der Inhaber eines Architektenbüros, ebenfalls aus Bremen. Alle Mitglieder des Vereins sind automatisch Kommandisten der GmbH und zahlen mindestens 5.000 Mark Kommanditeinlage. Eingetragen ins Handelsregister sind bei der Golfplatz GmbH jedoch nur die sieben Gründungskommandisten. An erster Stelle Eberhard Bruss, an zweiter Klaus Eschenhagen. Die Einleger einer GmbH überwachen üblicherweise die Geschäftsführung mittels eines Beirats. Im Achimer Golfclub sind dies die Gründungskommandisten, auch hier also wieder Bruss und Eschenhagen. Die Geschäftsführung kontrolliert sich somit selbst. Sie kann Aufträge für Planung und Bau der Anlage ebenso vergeben wie Grundstücke kaufen oder pachten. Demnächst wird sie kaufen – und zwar von sich selbst. Denn zumindest im südlichen Planungsgebiet des Golfplatzes ist Eberhard Bruss schon tätig geworden. Er hat dort Land erworben, das die Golfplatz GmbH für den Bau benötigt.
Die Gesellschaft wird den Golfplatz nach Fertigstellung an den „Achimer Golfclub Wittkoppenberg e.V.“ vermieten. Erster Vorsitzender des Vereins: Eberhard Bruss. Zweiter Vorsitzender: Klaus Eschenhagen. Diese beiden Golf-Manager pachten also als Vereinsvorsitzende, kaufen und verpachten dieselben Flächen als GmbH-Geschäftsführer, bauen, planen und verkaufen sie als Geschäftsleute oder Privatbesitzer. Wenn mehr
Transaktionen laufen, können sie auch mehrfach kassieren. Die Mitglieder des Golfclubs zahlen die Pacht an die GmbH. Je größer der Platz, je anspruchsvoller der Standard und je reizvoller die Landschaft, desto zahlungswilliger die GolferInnen. Bruss und Eschenhagen haben demzufolge kaum ein Interesse an einem kleinen, vielleicht billigeren Platz. sg
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