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■ Gerüchte über Abwertung des YuanBislang keine Freiheit für chinesische Währung

Singapur (rtr) – Spekulationen über eine Abwertung der chinesischen Währung Yuan haben gestern zu massiven Kursverlusten an den asiatischen Aktienmärkten geführt. Obwohl die chinesische Notenbank einen Bericht zurückwies, in dem eine Freigabe des Yuan-Kurses angedeutet worden war, beruhigten sich die Märkte nicht. Nur die Händler an der Börse Tokio behielten die Nerven, und die Standardwerte legten gegen den Trend zu. Der Deutsche Aktienindex (Xetra- Dax) verlor bis Mittag über ein halbes Prozent.

Auslöser der Kursverluste an den asiatischen Börsen war ein Bericht der amtlichen chinesische Zeitung Business Week am Sonntag. Da sich die Freigabe des Wechselkurses in Brasilien so positiv ausgewirkt habe, hielten einige Analysten die Abwertung oder die Freigabe des chinesischen Wechselkurses für eine gar nicht so schlechte Idee, hieß es in der Zeitung. Die Freigabe des Real war vor zehn Tagen von den internationalen Märkten gut aufgenommen worden. Auch die Börse in São Paulo hat seither einen großen Teil des Kurseinbruchs wieder gutgemacht. Der Real hat allerdings 30 Prozent an Wert verloren.

In Peking sagte gestern ein Vertreter der Zentralbank, der Bericht gebe nur eine private Meinung wieder und nicht die offizielle Politik. Analysten sagten, daß der Artikel keine Änderung der chinesischen Finanzpolitik andeute. „Die Wahrscheinlichkeit, daß der Yuan abgewertet wird, ist gering“, sagte Huang Jinbao von der Bank of China. China hat in der Vergangenheit stets betont, daß es eine stabile Währung will. Am Mittwoch wird Chinas Zentralbankchef Dai Xianglong eine Pressekonferenz abhalten.

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