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Geruch des Pragmatismus

■ Rot-Grün in Altona, Wohnungsbau in Blankenese

Ein umfangreiches Koalitionsbündnis haben die Fraktionen von SPD und GAL in Altona beschlossen. Die nach sechs Verhandlungstagen entstandene Vereinbarung atme den „Geruch des Pragmatismus“, so der Altonaer SPD-Kreisvorsitzende Olaf Scholz. Zentrales Anliegen seiner Fraktion sei der Neubau von 3300 Wohnungen in dieser Legislaturperiode.

Bei dem Bestreben, Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig den City-Bewohnern ihre letzten Grünflächen zu erhalten, sei etwas wie die „Quadratur des Kreises“ gelungen, findet GAL-Politiker Olaf Wuttke. So soll die Grünfläche an der Trinitatiskirche nicht mehr bebaut werden. Dafür wird erstmals eine „Wohnraumverdichtung“ in den Elbvororten anvisiert.

Je 200 Wohneinheiten sind für den Verwaltungsneubau am Blankeneser Bahnhof und das Gelände Am Beedenkamp in Rissen geplant. Auch der „Parkplatz Grün“ am Volkspark-Stadion und der Parkplatz an der Trabrennbahn Bahrenfeld sollen mit Wohnungen bebaut werden.

Ferner sollen die Bebauungspläne daraufhin überprüft werden, ob weitere Büroflächen sinnvoll sind. Vor allem für den nördlichen Hafenrand wünscht Bezirks-Rot-Grün eine Erhöhung des Wohnraumanteils auf 30 Prozent.

Das Vertragswerk enthält auch eine Klausel für das Bauwagenproblem. Für die Plätze Gaußstraße, Johanniskirche und Hospitalstraße sollen Ersatzplätze für insgesamt 65 Bauwagen geschafffen werden, falls Bauvorhaben die Räumung nötig machen. „Darüber hinaus darf diese Form der Obdachlosigkeit nicht länger ignoriert werden“, heißt es im Koalitionspapier. Die Änderung des Wohnwagengesetzes wäre eine Lösung.

„Wir können hier in Altona sehr schöne Beschlüsse fassen“, bilanzierte Olaf Wuttke. „Wenn sie dem Senat nicht passen, kippt er sie“. Den einzigen Dissenz gibt es denn auch in der Frage der Berzirksverwaltungsreform.

Die GAL kann sich nicht damit anfreunden, daß ein Bezirksamtsleiter künftig vom Senat eingesetzt wird. Sollte sie im Bezirksparlament dazu eine Stellungnahme einbringen, so verspricht die SPD-Fraktion, sich der Stimme zu enthalten. kaj

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