■ POLEN: Geringe Wahlbeteiligung?
Warschau (dpa) — An den ersten völlig freien Parlamentswahlen in Polen am 27. Oktober werden sich wahrscheinlich weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten beteiligen. Bei einer gestern von der Zeitung 'Rzeczpospolita‘ veröffentlichten Repräsentativumfrage erklärten nur 43 Prozent der Befragten, daß sie zu den Wahlen gehen wollen. Auf die meisten Stimmen — 18 Prozent — kann laut dieser Umfrage die von dem früheren Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki geführte Demokratische Union rechnen. Doch von Monat zu Monat schwanken die Umfrageergebnisse so stark, daß auch nur einigermaßen exakte Voraussagen unmöglich sind. Bei den Wahlen treten einige Dutzend Parteien an. Den Wählern wird als „Stimmzettel“ ein ganzes Buch vorgelegt, das je nach Region unterschiedlich dick ist. Rundfunk und Fernsehen bringen täglich eine ganze Stunde Wahlvorstellungen der einzelnen Kandidaten, doch diese Vielzahl scheint die Wähler noch weiter zu verwirren. Als katholisch, christlich oder grün bezeichnen sich jeweils gleich mehrere Parteien. Die Partei des im letzten Jahr abgeschlagenen Kandidaten Stanislaw Tyminski kann nur in drei oder vier Regionen kandidieren. Trotzdem erklärten acht Prozent der Befragten, daß sie diese Partei wählen wollen.
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