: Gerade noch geschafft
■ BRD ratifiziert die Rio-Konvention über biologische Vielfalt
Berlin (taz) – Deutschland hat nach Kanada, Japan, Norwegen und vielen Entwicklungländern gestern die „Konvention über biologische Vielfalt“ ratifiziert. Auf der Umweltkonferenz in Rio 1992 hatten 167 Staaten die Konvention unterschrieben, die ab 29. Dezember 1993 in Kraft treten soll. Vor allem Entwicklungsländer hatten sich von der Konvention etwas versprochen. Da die USA unter weltweitem Protest nicht zu den Unterzeichnern gehörten, ließen die Dritte-Welt-Länder sich von dem Motto leiten: „Was schlecht für die USA ist, muß gut für uns sein.“ Ob dem so ist, wird sich erst in Zukunft zeigen. Noch ist nämlich die Finanzierung des noblen Plans alles andere als sicher. Die Konvention sieht vor, die biologische Vielfalt auf der Erde zu erhalten und die genetischen Ressourcen ausgewogener zu verteilen. Die reichen Industrieländer sollen sich nicht länger frei auf dem genetischen Gabentisch ärmerer Länder bedienen, sondern dafür bezahlen. Alle Unterzeichnerstaaten werden künftig in einen gemeinsamen Topf einzahlen, woraus zweckgebundene Umweltprojekte in Entwicklungsländern finanziert werden. Seit 1991 gibt es die von Industrieländern finanzierte Global Environmental Facility, die die gleiche Aufgabe hat. Unter Umweltverbänden ist „das Feigenblatt der Weltbank“ jedoch heftig umstritten. fok
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