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Gepflegte Feindschaft

■ Griechische Regierung gegen Türkei-Kompromiß für EU-Zollunion

Athen/Brüssel (AFP/taz) – Die griechische Regierung hat den am Montag erzielten Kompromiß zur geplanten EU-Zollunion mit der Türkei zurückgewiesen. Athen werde so lange an seinem Veto festhalten, bis die griechischen Bedingungen erfüllt würden, sagte Regierungssprecher Evangelos Venizelos am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in Athen. Dazu gehöre nach seinen Worten ein fester Termin für die Beitrittsverhandlungen mit Zypern. Außerdem müssen die finanziellen Kompensationen für die Türkei, die der Entwurf des Abkommens über die Zollunion vorsehe, reduziert und Sicherheiten für die griechische Textilindustrie gegeben werden.

Die 14 EU-Partner Griechenlands reagierten am Abend in Brüssel mit Verärgerung und Unverständnis. Bundesaußenminister Klaus Kinkel (FDP) äußerte „Bedauern“ und appellierte an Griechenland, das Nein nochmals zu überdenken.

Aus Ankara hieß es, die Zurückweisung des Kompromisses sei eine Angelegenheit zwischen Griechenland und der Europäischen Union.

Der von der EU für den 6. März anvisierte Termin zur Unterzeichnung der Vereinbarung über die Zollunion ist nun erneut fraglich.

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