: Georgien in die GUS?
■ Parlamentswahlen in wenigen Monaten angekündigt
Moskau (dpa) — Die neuen georgischen Machthaber suchen nach dem gewaltsamen Sturz von Präsident Swiad Gamsachurdia offenbar außenpolitische Anerkennung. Der Chef der georgischen Übergangsregierung, Tengis Sigua, sagte laut der Moskauer Nachrichtenagentur 'Tass‘ am Freitag, Georgien erwäge, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) beizutreten. Die Entscheidung werde jedoch das neu gewählte Parlament treffen, sagte Sigua. Seine Regierung versprach, in wenigen Monaten Parlamentswahlen abhalten zu wollen.
Sigua sagte laut 'Tass‘ weiter, Gamsachurdia sei zum Beitritt in die GUS bereit gewesen, aber der russische Präsident Boris Jelzin habe sich wegen Menschenrechtsverletzungen in Georgien dagegen ausgesprochen. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur 'Interfax‘ haben zehn politische Parteien und Bewegungen einen Wahltermin für Ende April vorgeschlagen. Die Massenmedien sollten aus der staatlichen Kontrolle entlassen werden.
'Tass‘ meldete unter Berufung auf dem georgischen Militärrat nahestehende Kreise, Anhänger Gamsachurdias verübten republikweit militante Aktionen. Es habe Anschläge in Westgeorgien und Abchasien gegeben.
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