: Genscher soll sich „endlich aufraffen“
Bonn (dpa) — Mit einer Demonstration vor dem Auswärtigen Amt in Bonn wollen morgen über hundert Angehörige von im Irak festgehaltenen Deutschen auf ihre „hoffnungslose Situation“ aufmerksam machen. Von der Bundesregierung ist die „Kontaktbörse Geiselangehörige“, welche die Aktion organisiert, „enttäuscht“. Bei den Geiseln entstehe immer mehr das Gefühl, von der Regierung in Bonn totgeschwiegen zu werden. Im Gegensatz zu anderen europäischen Regierungen habe Deutschland „noch keinen einzigen Unterhändler nach Bagdad entsandt“, heißt es in einer Mitteilung. Nach Ansicht einer der Geiselangehörigen, Gertrud Stobbe, soll sich Außenminister Genscher „endlich aufraffen“ und Verhandlungen mit der irakischen Regierung führen. Das Auswärtige Amt äußerte Verständnis für die Sorgen der Angehörigen und teilte mit, die Familien würden bei ihrer Aktion am Freitag sofort von Staatssekretär Chrobog empfangen werden.
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