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Genforschung ist „entglitten“

Lindau/Göttingen (dpa) – Die Genforschung ist nach Ansicht einer ihrer Mitbegründer weit über das Ziel hinaus geschossen. „Die Genomforschung, an deren Ursprüngen ich beteiligt war, ist vollkommen ausgerastet und dem klugen Nachdenken und dem wissenschaftlichen Gefühl entglitten“, sagte der Leiter des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin in Göttingen, Prof. Friedrich Cramer, bei der Eröffnung der „Lindauer Psychotherapiewochen.“ Die Wissenschaften Biologie, Physiologie und Psychologie dürften ihre Verantwortung für den Menschen nie aus den Augen verlieren. „Unsere gegenwärtige Wissenschaft vom Leben ist eine tote Wissenschaft geworden, indem sie zerteilt und zerlegt, indem sie Kausalketten zu knüpfen versucht“, sagte Cramer. Er kritisierte das „Machertum“ der Forscher. Sie würden den Menschen abenteuerliche Perspektiven aufzeigen und versuchen, die Biologie zu verändern.

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