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Genfer Stellungskrieg

■ Afghanistan–Verhandlungen droht Erfolglosigkeit

Mit zunehmender Dauer der Genfer Afghanistan–Verhandlungen sinken die Chancen für einen erfolgreichen Abschluß. Pakistan und die USA haben von Beginn an immer wieder neue Bedingungen für die Unterzeichnung eines Abkommens gestellt, die mit dem eigentlichen Verhandlungsmandat nichts zu tun hatten: zunächst die Installierung einer neuen Regierung in Kabul, dann die Korrektur des noch aus britischer Kolonialzeit stammenden Grenzverlaufs, und jetzt die „symmetrische“ Behandlung der Militärhilfen beider Großmächte. Wobei Washingtons jüngster Vorschlag einer im Rahmen eines Friedensabkommens vereinbarten Fortsetzung der Waffenlieferungen nichts anderes als eine Fortsetzung des Krieges bedeutet und alle Friedensrhetorik der Reagan–Administration als Heuchelei entlarvt. Je näher der von Gorbatschow gesetzte Abzugstermin 15.Mai rückt, desto weniger kann sich die UdSSR den aussichtslosen Genfer Stellungskrieg leisten. Ein Gruppenabzug auch ohne Genfer Abkommen käme zwar eher dem Eingeständnis einer Niederlage gleich, wäre inzwischen aber das geringere Übel. Andreas Zumach

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