Äthiopien: Generalmobilmachung gegen Tigray ausgerufen
Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed hat am Dienstag alle erwachsenen Äthiopier aufgefordert, sich bei den Streitkräften zu melden, um gegen die Rebellen in der Nordprovinz Tigray zu kämpfen. „Jetzt ist für alle tauglichen und volljährigen Äthiopier der Moment gekommen, den Streitkräften, Spezialkräften und Milizen beizutreten und ihren Patriotismus unter Beweis zu stellen“, erklärte das Büro des Regierungschefs. Abiy Ahmed will damit eine Serie von Niederlagen der äthiopischen Armee gegen die aufständische Regionalarmee von Tigray beenden. Die Tigray-Rebellen hatten Ende Juni Tigrays Hauptstadt Mekelle von den Regierungstruppen zurückerobert und sind in den vergangenen Wochen in die Nachbarregionen Afar und Amhara vorgestoßen. In Amhara nahmen die Tigray-Kämpfer Ende vergangener Woche Lalibela ein, deren antike Felsenkirchen zum Weltkulturerbe gehören. Sie wollen damit nach eigenen Angaben die Blockade Tigrays durch die Regierung brechen. Das UN-Welternährungsprogramm WFP warnte am Montag, in Tigray lebten 400.000 Menschen in einer Hungersnot wegen mangelnder humanitärer Hilfe, und in Amhara und Afar stünden 300.000 Menschen kurz davor. (afp, taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
