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Gemischte Gefühle

Kamerun ist nach dem 1:1 gegen Irland enttäuscht, aber auch erleichtert, dass nicht Schlimmeres passiert war

BERLIN taz ■ Die Mähne des Löwenkönigs wirkte etwas gegen den Strich gebürstet, als der Schlusspfiff der Partie Kamerun-Irland ertönt war. Ein bisschen anders hatte sich Winfried Schäfer, der Coach des Afrikameisters, den ersten WM-Auftritt schon vorgestellt. Doch am Ende stemmte sich sein mit großen Vorschusslorbeeren bedachtes Team nur noch gegen eine drohende Niederlage, die Robbie Keane in Minute 84 auch fast besiegelt hätte. Doch sein Schuss krachte nur an den Pfosten.

Dabei hatte Kamerun nach nervösem Beginn durchaus seine Künste gezeigt, war durch Mboma (39.) verdient in Führung gegangen und wirkte gegen die ängstlichen Iren wie der sichere Sieger. Diese begannen jedoch nach dem eher zufälligen Ausgleich durch Hollands Fernschuss (52.) daran zu glauben, dass sie auch ohne ihren verfemten Exkapitän Roy Keane Fußball spielen können, und entwickelten jenen Druck, den Kameruns Mannschaft offenbar sehr schlecht vertragen kann.

„Gemischte Gefühle“ offenbarte Torschütze Mboma nach der Partie, „es hätte schließlich auch schlimmer kommen können.“ Schäfer meinte: „Nun wird das Match gegen Deutschland entscheidend, das wollten wir eigentlich vermeiden.“

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