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Gemeinsam getrennt

Auch Fehlentscheidungen haben ihr Gutes: Durch das Nein der Bürger zur Fusion werden Berlin und Brandenburg zwar bis zum Nimmerleinstag gegeneinander arbeiten – bei der Suche nach dem rechten Fleck für einen Großflughafen allerdings gibt es endlich Klarheit. Berlin will endlich den Riesenairport in Schönefeld, verdienen doch die eigenen Unternehmen und der Fiskus durch die Nähe des Flughafens zur Stadt sowohl während der jahrelangen Bauarbeiten wie später beim Betrieb mehr Geld als bei einer stadtfernen Lage. Denn ohne Fusion „können wir unseren Wählern nicht mehr klarmachen, warum wir freiwillig auf Steuereinnahmen verzichten sollten“, munkelt man hinter sozialdemokratischen Händen.

Mit dem Umfallen der SPD sind zwei der drei Gesellschafter – Bundesregierung und Senat – geschlossen für Schönefeld. Der Dritte im Bunde – Brandenburgs Kabinett – hat es seinerseits nicht geschafft, das Angebot von Privatunternehmen auf eine solide Grundlage zu stellen, die Sperenberger Rollbahnen auf privater Basis im märkischen Sand auszurollen. Damit fehlt für Sperenberg ein wichtiges Argument. Von der allerletzten und umweltfreundlichsten Möglichkeit wiederum wird Stolpe kein Gebrauch machen: das Projekt ganz zu kippen. Also wird auch er Mitte Juni für Schönefeld stimmen. Positiv ausgedrückt lautet das Ergebnis der gescheiterten Volksabstimmung vom 5. Mai drei Wochen später: getrennt marschieren und doch gemeinsam fliegen. Dirk Wildt

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