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Geliebt oder gehaßt-betr.: "Das grüne Gewissen Brasiliens", taz vom 19.1.90

betr.: „Das grüne Gewissen Brasiliens“, taz vom 19.1.90

Die Rezension des Buches Das grüne Gewissen Brasiliens von Siegfried Pater aus dem Blickwinkel eines stets alles verrupfenden taz-Redakteurs beweist mal wieder die Unfähigkeit der taz zur positiven Beurteilung und Denkweise.

Das Buch ist mehr als Sachinformation oder Personenbeschreibung, es ist ein gelungenes Buch, das Mut macht!

Monika Grötker, Bonn

RezensentInnen werden gehaßt oder geliebt, ein Mittelding gibt es nicht, da ihre Zeilen das Schicksal eines Buches zumindest beachtlich beeinflußen können. Unheimlich waren mir schon immer jene, die selbstgefällig mit jedem Satz zum Ausdruck bringen, daß ihre Perspektive die einzig vertretbare ist.

Die Besprechung des Herrn Geuter ist nicht nur ein Ärgernis, weil Siegfried Pater bei ihm in Ungnade fällt, sie ist vielmehr auch in peinlicher Unkenntnis dessen geschrieben, was das eigentliche Anliegen des Autoren wohl eher war.

Der Vorwurf, Pater betreibe Heldenverehrung, scheint mir nicht haltbar. Wenn Herr Geuter es nicht akzeptieren kann, daß Pater aus seiner Bewunderung für Lutzenberger keinen Hehl macht, dann sollte er zumindest die Kollegialität aufbringen, die unterschiedliche Herangehensweise anzunehmen. Sicherlich gibt es zahllose Versionen, wie sich eine Veröffentlichung über diesen unzweifelhaft interessanten Ökologen gestalten ließe; Pater hat sich für die begleitend-zuhörende Strategie entschieden, und das Resultat ist ein einfühlsam gestalteter Bericht, kombiniert mit sinnvoll ausgewählten Interviewpassagen. Somit ist es keineswegs ein „dahingeschriebenes“ Buch, denn wer sich einmal mit der Entstehungsgeschichte beschäftigt hat, der wird wissen, daß sich der Autor trotz allen Zeitdrucks jede Seite dreifach hat durch den Kopf gehen lassen. (...)

Thomas Hax, Düren

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