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Geldentzug

Mit gefälschten Arztrechnungen sollen 15 Polizistendie Landeskasse um 750.000 Euro erleichtert haben

Berliner Polizeibeamte sollen die Landeskasse um 750.000 Euro erleichtert haben. 15 Polizisten und Verwaltungsbeamte werden beschuldigt, an einem Betrug mit manipulierten Arztrechnungen von 1995 bis 2001 beteiligt gewesen zu sein. Das berichtet Focus in seiner heutigen Ausgabe. Eine 39-jährige Sachbearbeiterin aus dem Landespolizeiverwaltungsamt und ihr Ehemann, ein 36-jähriger Polizeiobermeister, sitzen laut Angaben des Nachrichtenmagazins als Hauptbeschuldigte bereits seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft. Weitere Beamte seien vorläufig ihrer Ämter enthoben. Die Sprecherin der Innenverwaltung räumte gestern entsprechende Vorgänge ein. Einzelheiten konnte sie aber noch nicht bestätigen.

Die Sachbearbeiterin soll für ihren Mann und einige Kollegen, hauptsächlich vom Polizeiabschnitt 77 in Prenzlauer Berg, Beihilfen ausgezahlt haben, ohne dass die dafür notwendigen Arztrechnungen vorlagen. Beamte haben unter bestimmten Voraussetzungen ein Recht auf Landeszuschüsse – so genannte Beihilfen – für ihre medizinische Versorgung. Durch die Fälschung der Rechnungen sollen einzelne Polizisten bis zu 150.000 Euro eingenommen, die Hauptbeschuldigen stets die Hälfte der erschlichenen Summe bei den Kollegen als Beuteanteil kassiert haben. Der amtierende Polizeipräsident Gerd Neubeck sagte dem Focus, der Skandal habe die Polizeiführung „sehr erschüttert“. Die 27.000 Mitarbeiter der Behörde dürften aber nicht „mit einigen schwarzen Schafen“ in einen Topf geworfen werden. SAM/DDP

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