: Gelbe Säcke - im Garten lagern
■ Kein Problem - die BEB haben bei ihren Planungen nur die Feiertage vergessen
Die Gelben Säcke türmen sich in Burg-Grambke, in Habenhausen, in Kattenturm und Arsten, Rekum und Rönnebeck. Nicht so wie immer, weil viele Müll-ProduzentInnen sich die komplizierte Systematik der Abhol-Tage nicht merken können. Diesmal besonders: Am Ostermontag kamen sie mal wieder nicht, die Jungs, die die Straßen von den Gelben Säcken befreien, einfach weil Feiertag war. Während bei der normalen Müll-Abfuhr die Faustregel gilt: Ist Feiertag, dann wird einen Tag später nachgeholt, gilt dies beim Gelben Sack nicht. Das Schöne in diesem Falle ist: Das nächste Mal kommt auch niemand. Dann nämlich ist der 1. Mai. Die Säcke bleiben also liegen bis zum nächsten Abhol-Montag, und das ist der 15. Mai. Und bis dahin kommen noch einige Säcke dazu, zum Vergnügen der Hunde und des Windes.
Kann das wahr sein? Wir wollten es genau wissen und fragten bei der Pressestelle der „Bremer Entsorgungs-Betriebe“ (BEB) nach.
taz: Wenn ein Abholtermin für den Gelben Sack ausfällt, wird der nicht, wie es sonst üblich ist bei der Müllabfuhr, nachgeholt. Warum nicht?
Friedhelm Behrens, BEB: Wir haben einen Vertrag mit einer Firma, die im 14-Tage-Rhythmus die Stadt abfährt. Jeder Tag kostet da 50.000 Mark. Ein Extra-Tag wäre einfach sehr teuer.
Was sollen denn Leute machen, bei denen die Einsammlung ausfällt? Sollen die, sagen wir mal, im dritten Stock im Flur die Säcke aufstapeln?
Wir bitten die Leute, die das können, die Säcke bei sich zu lagern. Für Problemfälle, wo das nicht geht, haben wir eine Sonderlösung. Es haben sich Gebiete herauskristallisiert, wo wir schwerpunktmäßig solche Wohnungen haben, und da kommt dann doch einen Tag später ein Nachholdienst, der die Säcke abholt, die draußen liegen.
Damit das Stadtbild nicht verschandelt wird...
Einmal das, andererseits weil oft Hunde die Säcke aufreißen.
Ist es ausgeschlossen, daß es auch Fälle gibt, wo sechs Wochen lang die Gelben Säcke nicht...
Ausschließen kann man sowas nicht.
Und was sollen die machen? Da kommen möglicherweise auch Leute in einem normalen Bremer Haus in arge Probleme...
Ja, was machen die? Wo wir finden, da liegen Gelbe Säcke, da werden die abgefahren.
Das heißt, der Rat an alle Leute: Legt die Gelben Säcke raus, die werden dann doch irgendwie irgendwann abgeholt.
Nein, das kann man nicht raten. Wir appellieren an die Eigenverantwortung und versuchen zu sagen: Wenn Leute die Säcke irgendwie aufbewahren können, dann sollen sie das tun. Es kann natürlich sein, daß es Leute gibt, die haben keine Garage, die haben keinen Garten...
... Vielleicht sollen in dem Garten auch die Kinder spielen und nicht die Gelben Säcke wochenlang in der Sonne gelagert werden...
Das stimmt. Wenn es keine Lösung gibt, dann kann man sie rausstellen. Nur sollte das die Ausnahme sein.
Kattenturm zum Beispiel, da wurden am 3. April die Säcke abgeholt und das nächste Mal nach Plan am 15. Mai. Fahren Sie ganz Kattenturm zusätzlich ab? Oder wie geht das da?
Das Problem Kattenturm war bei der Aufstellung der Wertstoff-Sammlung im vergangenen Jahr klar. Gerade an diesem Beispiel wurde die Dringlichkeit des Nachholdienstes deutlich. Aber ich möchte betonen: Nur herausstellen, wenn es nicht anders geht.
Können wir uns darauf verständigen, daß die BEB da noch ein Problem zu lösen hat?
Nee, das kann ich jetzt so nicht sagen. Das sehe ich nicht.
Fragen : K.W.
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