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Geht Kroatien den Weg der Gewalt?

Berlin (dpa/taz) — Kroatien rechnet damit, mit Hilfe der Friedenstruppe der UNO die volle Souveränität über die ehemalige jugoslawische Teilrepublik zu erreichen. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, bliebe für „Kroatien nur der Weg der Gewalt“. Dies jedenfalls erklärte der frühere jugoslawische Staatspräsident und derzeitige Vorsitzende der regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ), Stipe Mesic, am Sonntag abend vor rund 1.000 Kroaten in Paris. Bei der Wahl zwischen einer militärischen und einer diplomatischen Lösung habe sich Kroatien zunächst für die Blauhelme der UNO und für eine friedliche Eroberung seines Territoriums entschieden, erklärte Mesic. Es werde keine Wahlen geben, bevor Kroatien nicht vollständig befreit ist. „Die neuen Wahlen werden im Frieden und auf dem gesamten Gebiet Kroatiens durchgeführt“, betonte Mesic.

Der Waffenstillstand wurde in der Nacht zum Montag mehrmals gebrochen. Nach kroatischer Darstellung habe die Bundesarmee kroatische Stellungen in Sunja bei Sisak und Nova Gradiska angegriffen. Vororte von Vincovci sollen von schwerer Artillerie angegriffen worden sein. Auch in Bosnien kam es zu Auseinandersetzungen. In der Stadt Gorazde (60 Kilometer östlich von Sarajevo) lieferten sich Serben und Muslimanen heftige Schießereien.

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