: Gegen romantisierende Tendenzen
betr.: „Chinas vergessener Wandel“
Nach den Tibet und den Lamaismus in unglaublicher Weise romantisierenden Tendenzen auch in der taz endlich eine klare und realistische Darstellung.
Im Übrigen gilt doch realpolitisch: Ein Zerfall des Riesenreichs China durch die Selbstständigkeitsbestrebungen der zahlreichen Minderheiten, zum Beispiel der Uiguren, würde ein weltpolitisches Chaos von unvorstellbarem Ausmaß hervorrufen.
Nebenbei: In Gesprächen mit jungen Tibetern habe ich des Öfteren gehört, dass es für sie zum Beispiel wichtig ist, dass die beantragte Zulassung zu einer chinesischen Eliteuniversität durchgeht. Ohne die Beendigung der reaktionären Theokratie 1950 wären sie nämlich Analphabeten und nicht angehende Akademiker mit angemessenen Berufsaussichten. Dharamsala mit seinen zerstrittenen Mönchscliquen ist ihnen nur ein Achselzucken wert.
WALTER KIRCHDORFER, Neusäß