: Gegen-Satz
■ Betr.: Säzzerbemerkung: "Niemand verdient einen Strick als Strafe!" in "Von Hofheim nach Samarra - Deutsche Gaskammern für Irak", taz vom 15.12.90
betr.: Säzzerbemerkung: „Niemand verdient einen Strick als Strafe!“ in Henryk M.Broders Artikel: „Von Hofheim nach Samarra — Deutsche Gaskammern für Irak“, taz vom 15.12.90
„Niemand verdient einen Strick als Strafe!“ kommentiert der taz-säzzer Henryk M.Broders Satz: „Die Ausrede, er habe niemanden persönlich umgebracht, hat auch Adolf Eichmann nicht vor der verdienten Strafe retten können.“
Beide, Broder wie säzzer verdienen einen Gegen-Satz, den ich so formulieren möchte: Es gibt keinen Strick auf der ganzen Welt, der einen Adolf Eichmann (oder einen Adolf Hitler) verdient hätte. Dies war übrigens auch die Meinung einer Reihe jüdischer Intellektueller — darunter Martin Buber —, die sich gegen eine Hinrichtung Eichmanns ausgesprochen haben. Es gibt Verbrechen, für die jede Art von Strafe unangemessen ist. Michael D.Düllmann, Bonn
Steck Dir mal Deinen Spruch in die Tasche, wenn Du vielleicht meinst, das eigene Gewissen der NS-Täter straft sie genug, deswegen brauchen die Menschen es nicht mehr tun. Meinst Du wirklich, daß das so klappt?
Nee, säzzer, mich trickst Du so nicht aus! Wolfgang Schröder, Rastede
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