■ Zur Person: Gegen Rausschmiß
Zwei Tage hat Olaf Kawallek nachgedacht. Jetzt kanalisiert eine Anwältin seinen Ärger gegen die Bremer Polizei. Die erteilte dem 29jährigen Dörverdener nämlich einen Platzverweis – „ersatzweise 48 Stunden Haft“, so Kawallek, der am Montag in Begleitung mehrere PunkerInnen am Osterdeich festgesetzt worden war.
Gegen sein Besuchsverbot in Bremen will der Niedersachse jetzt eine einstweilige Verfügung vor dem Verwaltungsgericht ereichen. Kawallek hat zwei gute Gründe: Erstens sei er kein Punk. Und zweitens habe er bei seinem Bremenbesuch nichts „gefährliches“ im Sinn gehabt. „Gefahrenabwehr“, die Grundlage der aktuellen Polizeiaktionen gegen auswärtige Punks im Zusammenhang mit angekündigten Chaos-Festivitäten in Bremen, sei also nicht angesagt gewesen.
Auch Kawalleks Anwältin räumt der Klage gute Chancen ein: Der Gefahrentatbestand gegen ihren Mandanten müsse hinreichend begründet sein, sagt sie. Vor Freitag erwarten sie und Olaf Kawallek jedoch keine Gerichtsentscheidung. ede
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