: Gefangene leiden an Lebensmittelvergiftung
London (taz) - Drei Gefangene im Strangeways-Knast von Manchester gaben am Dienstag abend die Revolte auf und mußten mit schwerer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ian Lockwood, der Vermittler der britischen Regierung, forderte die übrigen sieben Gefangenen auf, sich zu ergeben. Er sagte, die Häftlinge hätten sich „die schlechten sanitären Bedingungen, die zu den Lebensmittelvergiftungen geführt haben, selbst zuzuschreiben“. Die Verhandlungen sind am Ostersonntag abgebrochen worden. Ursprünglich wollten die Gefangenen an diesem Tag aufgeben. Nachdem die Polizei jedoch Feuerwehrschläuche eingesetzt hatte, erklärten die Häftlinge, daß sie für jeden dieser Einsätze zwei Tage länger aushalten werden. Die Polizei verstärkte in der Nacht zu gestern den Psychoterror: Ein Dutzend Streifenwagen mit Blaulicht und Sirene umkreisten das Gefängnis, und die Wärter bewarfen die Gefangenen mit Feuerwerkskörpern. Brendan O'Friel, der Direktor von Strangeways, deutete gestern zum ersten Mal seine Bereitschaft an, das Ende der Revolte gewaltsam herbeizuführen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen