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Gefahr beim Anflug

■ Studie bemängelt Flughafen-Sicherheit

Ist über Hamburg eine schwere Flugzeugkatastrophe vorprogrammiert? Ortsunkundige Piloten neigen nämlich „vergleichweise oft“ dazu, den Airbus-Werksflugplatz in Hamburg-Finkenwerder und den benachbarten Verkehrsflughafen Fuhlsbüttel zu verwechseln. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ in seiner heutigen Ausgabe. Das Burda-Blatt zitiert in diesem Zusammenhang eine Studie, die im Auftrag des Hamburger Flughafens erstellt und bislang geheimgehalten wurde.

Beide Hamburger Flughäfen haben danach eine identische Landebahnausrichtung und die gleiche Einflugschneise, an der sich die PilotInnen bei der Landung orientierten. Eine Katastrophe sei vorprogrammiert, sollte in Finkenwerder ein Airbus zum Testflug starten, während ein Verkehrsflugzeug irrtümlich zur Landung ansetzt. „Weitaus häufiger als bekannt, haben Lotsen solche Fehllandungen verhindern können“, so die Studie.

Die Untersuchung untermauert die derzeitige Praxis, nach der der für die Landung zuständige Platzlotse und der für die Einweisung im Luftraum verantwortliche Anfluglotse im selben Tower zusammenarbeiten müssen. Nur so sei eine schnelle Abstimmung möglich, die eine „Zunahme sicherheitsrelevanter Ereignisse vermeidet“. Dazu gehöre auch die direkte Koordination bei unvorhergesehenen Hubschrauberstarts von Polizei und Rettungsdiensten im Anfluggebiet.

Erst vor wenigen Wochen - nach der Bruchlandung des Lufthansa-Airbusses von Warschau - war auch der Hamburger Airport von PilotInnen heftig kritisiert worden. Grund: Bei Anflügen im Regen waren mehrfach Fälle von Aquaplaning auf der Landebahn auftgetreten, so daß einige Jets ins Schlittern gerieten. Die Landeahn ist inzwischen künstlich aufgerauht worden. kva

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