Gefährdetes Jugendzentrum: Skater suchen neues Zuhause für ihre Rampen
Der Mellowpark in Köpenick muss umziehen und hofft auf ein Grundstück in der Wuhlheide. Das Bezirksamt windet sich.
Der Mellowpark möchte gerne umziehen. Und tatsächlich: Es tut sich was. "Das Bezirksamt sucht nach einer Ersatzfläche, die den Nutzerinnen und Nutzern gerecht wird", bekräftigte Svend Simdorn, Bezirksstadtrat für Bildung, Bürgerdienste und Sport. Das geschehe in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern vom Mellowpark.
Projektleiter Jens Werner bestätigte die Unterstützung des Bezirks. Allerdings geht ihm die Hilfe nicht zügig genug. Als Ersatzfläche, die auch eine endgültige Lösung sein soll, habe der Mellowpark die Paul-Zobel-Sportanlage an der Wuhlheide vorgeschlagen, so Werner. "Da es auch eine Sportstätte ist, müsste sie nur auf uns übertragen werden." Dies sei aber noch nicht geschehen.
Der Mellowpark befindet sich momentan noch auf dem Gelände eines ehemaligen Kabelwerks. Neben einem Basketballfeld, einem Fußball- und Spielplatz können Jugendliche dort auch baden, grillen oder Musik machen. Auch Skaterparcours mit Rampen und Halfpipes sind vorhanden. Mitte Juni kündigte der Vermieter, die TLG Immobilien, dem Jugendzentrum jedoch den Mietvertrag (taz berichtete). Bis zum 31. Dezember müssen die Skater nun ihre Rampen abgebaut haben.
Der Streit sollte auch ins Abgeordnetenhaus getragen werden, weil das Parlament bei dieser Grundstücksfrage mit entscheiden darf. Doch wegen Sommerpause wird erst wieder im September darüber beraten. "Ich kann nichts beschleunigen, was eh schon in Gang ist", rechtfertigte sich Bezirksstadtrat Simdorn für die geringen Fortschritte.
Mellowpark-Projektleiter Werner schmiedet indes eifrig Pläne für das Paul-Zobel-Areal in der Wuhlheide: "In meinem Kopf habe ich jeden einzelnen Quadratzentimeter schon entwickelt." Im September wolle er mit Sportlern, Architekten und Mitarbeitern ein Projekt für die neue Fläche entwerfen.
Auch in der Finanzierung sehe er keine Probleme. Die Umzugskosten schätzt Werner zwar auf "ein paar Millionen Euro". Doch Sponsoren hätten sich bereitgefunden, "vorausgesetzt, die Stadt steht hinter uns".
Ungeachtet der ungeklärten Umzugspläne ist der Mellowpark seit Freitag Gastgeber des größten Frauen-Hiphop-Festivals in Europa. Ehrengast und Unterstützerin dieses Jugendprojekts: die Journalistin Alice Schwarzer.
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