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Gedenkfeier für „Rote Kapelle“

■ Vor 50 Jahren Mord an Mitgliedern

Berlin. Mit einer Gedenkfeier sind gestern die von den Nationalsozialisten vor 50 Jahren ermordeten Mitglieder der kommunistischen „Roten Kapelle“ geehrt worden. In der Gedenkstätte Plötzensee, dem Hinrichtungsort von Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack sowie neun ihrer Mitstreiter, sprach der Theologe Franz von Hammerstein seinen Schrecken aus, daß die „Verführung zu Rassenwahn und zu Antisemitismus“ wieder aufflamme. „Wir müssen versprechen, daß wir die alte neue Pest bekämpfen werden“, sagte Hammerstein, Mitbegründer und Kuratoriums-Mitglied der Aktion Sühnezeichen.

Unter den Trauergästen waren der Historiker Heinrich Scheel, der mit den zum Tode Verurteilten im früheren Gefängnis Spandau zusammengetroffen war, und Angehörige der Opfer. 1942 waren die Berliner Mitglieder der Widerstands- und Spionage-Organisation entdeckt worden. Sie kamen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, hatten antifaschistische Aktionen organisiert und illegale Schriften herausgegeben. Die Mitglieder der von den Nazis als „Rote Kapelle“ bezeichneten Gruppe standen in Verbindung mit Kriegsgefangenen und ausländischen Zwangsarbeitern. Am 22.Dezember 1942 mußten neben Harnack und Schulze-Boysen auch Rudolf von Scheliha, Kurt Schumacher, John Graudenz, Horst Heilmann, Hans Coppi, Kurt Schulze, Ilse Stöbe, Libertas Schulze-Boysen und Elisabeth Schumacher wegen ihres Kampfes gegen die Hitler-Diktatur sterben. Zu der Feier hatte die Gedenkstätte Deutscher Widerstand geladen, die eine Ausstellung über die „Rote Kapelle“ zeigt. dpa

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