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Geballte Informationen

■ betr.: "Schonzeit für Homo-Beamte vorbei", taz vom 5.10.90

betr.: »Schonzeit für Homo-Beamte vorbei«,

taz vom 5.10.90

Letzten Freitag bekam ich im CEDEFOP bei der Konferenz des Referats für gleichgeschlechtliche Lebensweisen geballte Informationen über europäische »Homobelange«, wie ich es selten erlebt habe. Zwei Tage vorher hatte ich schon die Gelegenheit, in der Lesben- und Schwulenberatungsstelle in diesem Kreise einiges zu erfahren. Ich finde es gut, daß das Referat so eng mit den Initiativen zusammenarbeitet und Veranstaltungen gemeinsam durchgeführt werden. Es wäre schön, wenn das Referat weitere Fachtagungen organisieren würde. [...]

Die Berliner Initiativen sind froh, daß sie Lesben und Schwule in der Verwaltung vorfinden, die ihnen bei Antragstellungen von Projektmitteln behilflich sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich jederzeit die »noch nicht Homobeamten« bei Diskriminierungen anrufen kann und Rat bekomme.

Wenn tatsächlich nur 200.000 DM dem Referat zur Verfügung stehen, fände ich das lächerlich. Ich fordere alle Abgeordneten deshalb auf, mindestens die doppelte Summe dem Referat bereitzustellen.

Für mich ist es ärgerlich, daß die Mitarbeiter nicht mit Kompetenzen ausgestattet sind und auch nur befristete Beschäftigungsstellen haben. Wie soll dort ein langfristiges gesellschaftliches Problem angegangen werden? Ich würde mir wünschen, daß die Abgeordneten in der kommenden Haushaltssitzung »das Feigenblatt in der Verwaltung so bewässern, daß daraus ein mächtiger Busch erwachsen kann«. N. Wieland, Berlin 21

Anmerkung der Red.: Weitere Informationen zu diesem Thema in der taz vom 10.10.90: »Homo-Beamte atmen auf«

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