■ STASI-AKTEN: Gauck-Behörde erstickt in Arbeit
Berlin. Die Berliner Behörde für den Umgang mit Stasi-Akten erstickt bereits drei Tage nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes über die Einsichtnahme in die Dossiers des früheren DDR-Geheimdienstes in Arbeit. Wie der Leiter der Behörde, Joachim Gauck, am Samstag in einem Interview erklärte, sind bereits mehr als 10.000 Anträge interessierter Bürger eingegangen. Über die Bearbeitungsdauer der Anträge wollte Gauck keine Prognose wagen. Als eilfertig bezeichnete Gauck die Feststellung, daß das Strafrecht gegenüber Stasi-Spitzeln gar nichts vermöge. Allerdings werde der umfassende Aufarbeitungsprozeß nicht durch die Strafjustiz erfolgen können. Gauck wollte nicht ausschließen, daß Stasi-Opfer finanziell rehabilitiert werden könnten.
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