: Gatt-Verhandlungen am seidenen Faden
■ Scheitern des Abkommens gerade noch verhindert/ EG macht Zugeständnisse im Agrarbereich
Brüssel (taz) — Die EG zeigte sich kompromißbereit in der Agrarfrage, und so wurde gestern das Scheitern der Brüsseler Gatt-Verhandlungen noch einmal verhindert. Ob die ins Auge gefaßten Detailveränderungen des Gatt-Abkommens— Reduzierung von Exportsubventionen sowie Abbau von Importschranken — zu einem Abschluß ausreichen, blieb bis Redaktionsschluß offen. Eine Reihe von Staaten befürwortete gestern eine Vertagung der Verhandlungen auf Januar. Eine Entscheidung über Fortsetzung oder Unterbrechung der Verhandlungen sollte auf einer für gestern abend anberaumten Sitzung fallen.
In der Absicht, die Hauptverantwortung für ein eventuelles Scheitern der Verhandlungen Washington zuzuschieben, hatten Vertreter der EG sowie der Bonner Agrarminister Kiechle und Wirtschaftsstaatssekretär Schlecht die USA massiv angegriffen. Die Bonner Delegation äußerte sich gestern befriedigt über „Zugeständnisse der größeren Entwicklungsländer“ im Bereich des Patentschutzes und des Rechts auf geistiges Eigentum. Siehe Berichte SEITE 11
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